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Welfenfonds / Reptilienfonds
Bezeichnet das Vermögen des ehemaligen Königreiches Hannover (48 Mio. Reichsmark), das von Preußen nach dem Sieg im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 annektiert worden war. Bismarck verwendet das Geld, um die Presse geneigt zu halten. Auch Ludwig II. profitiert von Zahlungen daus dem Fonds für seine Schloßbauten. Nach 1892 werden die Zinsen nach einer Bestimmung Wilhelms II. wieder an das Haus Hannover ausgezahlt. 1933 wird der Streit erst gerichtlich beigelegt.
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Junker / Großgrundbesitzer / "Ostelbier" / "Kanalrebellen"
Grundbesitzer bilden mit der Zentrumspartei die politisch einflußreichste Gruppe bis zum Ersten Weltkrieg. Zu ihnen gehören die östlich der Elbe residierenden (protestantischen) Großgrundbesitzer (Mark Brandenburg, Posen-Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien und Pommern), die ihren Besitzstand durch Einlußnahme auf Zoll- und Subventionspolitik zu wahren und zu mehren wissen. Um 1887 versuchen die Junker, durch Einführung eines Branntweinmonopols oder wenigstens Beteiligung an der Branntweisteuer ihre Einnahmen zu verbessern. Opposition gegen Wilhelms Plan, den Mittellandkanal zu bauen. Sie fürchten durch die Verbindung zwischen Elbe und Oder die Konkurrenz von billigem Importweizen. Wilhelm läßt die "Kanalrebellen", soweit sein Einfluß reicht, in den Ruhestand versetzen, ohne ihren Einfluß wirklich beschneiden zu können.
Sachgruppe:
Politische Zeitgeschichte
Siehe auch:
Weitere thematische Beziehungen zu:
Verzeichnet als:
Erwähnung in Bild und Text (in allen drei Zeitschr.) (318)