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»Grazer Tageblatt«
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Fall Dippold
Fall schwerer Mißhandlung. Bankiersfamilie Koch stellt 1903 Andreas Dippold als Erzieher für die beiden Söhne ein, der seine offenbar sadistischen Neigungen an ihnen auslebt. Der ältere der beiden Söhne überlebt die "Erziehungsmaßnahmen" nicht. Der Fall wird in der Öffentlichkeit heftig diskutiert, zumal die Eltern nicht für ihre verletzte Fürsorgepflicht belangt werden. Vor Gericht bezeichnet der Vater seine übrigen Söhne als "erstklassige Menschen" und prägt damit einen zynischen Begriff, der häufig zitiert wird.
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"Der Leutnant", "Das Offizierskorps"
Man ist von Adel, nichtjüdisch und steht der seit 1900 aufkommenden neumodischen Tendenz, auch Bürgerliche zu Reserveoffizieren zu ernennen, vollkommen ablehnend gegenüber. Schneidigkeit, Heiratsunwilligkeit, Arroganz, stupende Dummheit und Weltfremdheit der Offizierskaste gehen in den Karikaturen eine so komische Mischung ein, daß kein Leser der in allen besseren Offizierskasinos ausliegenden Simplicissimus-Heften, wie man erzählt, sich damit tatsächlich identifizieren mußte.
Sachgruppe:
Mentalitätskritik / Gesellschaftsklischee
Siehe auch:
Weitere thematische Beziehungen zu:
Biographisch bedeutsam für:
Verzeichnet als:
Erwähnung in Bild und Text (in allen drei Zeitschr.) (191)